HWS Aspach

Bezeichnung des Projektes: Leithenbach, Marktgemeinde Aspach, Hochwasserrückhaltebecken

Status: Fertige Maßnahme

Karte - Hochwasserschutz Aspach

Veranlassung:

Der Kurort Aspach im Bezirk Braunau liegt am nördlichen Rand des Kobernaußerwaldes im Mündungsbereich des Engelhamer Baches und des Migelsbaches. Ab Aspach wird das Gewässer als Leithenbach bezeichnet. Die sanften Hügel der Umgebung neigen sich alle Richtung Ortszentrum und bestehen aus mehreren Metern dickem Lehm. Diese fruchtbaren Böden werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Normale Niederschläge kann der Boden leicht aufnehmen und speichern. Intensive Gewitter jedoch verursachen wegen der geringen Versickerungsfähigkeit des Bodens flutartige Abflüsse. Im Jahre 1983 fielen bei wolkenbruchartigem Regen in der Zeit von 27 Minuten 95,9 m Niederschlag. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 1100 mm.

  • Hochwasser 1977 in Aspach
  • Hochwasser 1977 in Aspach

Hochwasser 1977

Projektziel:

Hochwasserfreilegung des Ortszentrums und Schutz vor 100-jährlichen Hochwässern.

Kurzbeschreibung:

Der Hochwasserschutz wurde durch eine Kombination aus Rückhaltebecken, Flutmulden und Dämmen geschaffen und für ein 100-jährliches Hochwasser (Abfluss = HQ100) dimensioniert. Weiters wurde die Abflussleistung des Leithenbaches verbessert. Für die Maßnahme wurden 78.000 m2 Grund abgelöst und für 24.000 m2 Entschädigungen für eine Beeinträchtigung durch die Überflutung ausbezahlt. Dadurch wurden die Häuser im Ortszentrum geschützt, gleichzeitig entstand ein Naherholungsraum mit Bächen und Biotopen für den Kurort. Besonderer Wert wurde bereits in der Planungsphase auf die Landschaftsgestaltung und die Ökologie gelegt.

Rückhaltebecken Englhamerbach:

Die Hochwässer am Englhamerbach wurden durch einen Erddamm gestaut. Dieser ist mit einer Spundwand im Kern abgedichtet. Eine kleine Öffnung im Grundablass drosselt die Wassermenge. Extreme Hochwässer können über die befestigte Dammböschung abfließen.

Rückhaltevolumen:
51.000 m3
Dammhöhe:
3,75 m
Dammlänge:
140 m
Max.Durchfluss:
3.100 l/s
Ausbaugrad:
HQ100

Rückhaltebecken Migelsbach:

Direkt angrenzend vor einem Wohngebiet werden die Hochwässer des Migelsbaches mit einem Erddamm zurückgehalten. Im Damm befindet sich eine Spundwand als Abdichtung. Zwei Rohre geben das Wasser gedrosselt in den Bach im Ortsbereich ab. Extreme Hochwässer können wiederum über die befestigte Dammböschung abfließen.

Rückhaltevolumen:
37.000 m3
Dammhöhe:
3,30 m
Dammlänge:
158 m
Max.Durchfluss:
400 l/s
Ausbaugrad:
HQ100

Flutmulde 1

Die Hochwässer aus dem Tal Migelsbach-West werden über eine 400 m lange und durchschnittlich 20 m breite Flutmulde zwischen den Häusern hindurch zum Leithenbach geleitet.
Abfluss bei HQ100 = 12,9 m3/s

Flutmulde 2: Dämpfungsbecken Pimberg

Die Hochwässer aus dem Bereich Pimberg westlich des Ortes werden über eine 300 m lange Flutmulde vor der Ortschaft gesammelt und zu einem Dämpfungsbecken mit rund 3.200 m3 Stauraum geleitet. Von dort fließt das Wasser über einen 170 m langen Graben zum Leithenbach.
Abfluss bei HQ100 = 5,2 m3/s

Abflussverbesserung und Renaturierung des Leithenbaches:

Der Leithenbach im Ortszentrum musste für eine größere Wassermenge ausgebaut werden. Es erfolgte eine Aufweitung des Bachprofils um 20 m und eine Absenkung der Sohle um 80 cm. Die geradlinige, aus den 70er Jahren stammende Regulierung wurde in einen leicht schlängelnden Bach umgestaltet. Die Böschungspflasterung aus Granit wurde dabei entfernt und das neue Ufer ausschließlich mit ingenieurbiologischen Bauweisen (Prallufer aus Wurzelstöcken und Konglomeratblöcken; Uferschutz durch Weidenfaschinen und Buschlagen) gesichert. Es kann somit ein HQ100 mit 19,9 m3/s im Bachprofil abgeführt werden.

  • Rueckhaltebecken Miglsbach
  • RHB Miglsbach
  • Rueckhaltebecken Englhamerbach Bild 1
  • RHB Englhamerbach 1
  • Biotop Miglsbach
  • Biotop Miglsbach
  • Rueckhaltebecken Englhamerbach Bild 2
  • RHB Englhamerbach 2
  • Uebersicht RHB Aspach
  • Übersicht
  • Rueckhaltebecken Englhamerbach Bild 3
  • RHB Englhamerbach 3
Daten und Fakten des Projektes:
Bauherr:
Wasserverband Ache
Planung:
Ingenieurbüro Wölfle ZT-GmbH, 5020 Salzburg
Ökologische Planung:
Dipl.-Ing. Gabriele Hofmann, 5743 Krimml
Ausführung:
Gewässerbezirk Braunau
Bauzeit:
Herbst 1999 bis Mai 2001
Finanzierung:
Bund 47 %, Land OÖ. 43 %, Mgde. Aspach 10 %
Baukosten:
2 Mill. EURO

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